- 1. Vorsitzender
Frank Riedinger hat durch seine intensiven, fotografischen Aktivitäten in der Monglei einen ganz tiefen Bezug zum Land und deren Bevölkerung erfahren. Das Ganze begann mit der ersten Reise im Sommer 2008. Er verbringt mittlerweile jedes Jahr mehrere Monate in diesem, für Ihn, sehr beeindruckenden Land. Dabei war er beim ersten Besuch von der überwältigenden Gastfreundschaft und der innerlichen Zufriedenheit der mongolischen Bevölkerung beeindruckt.
Die einfache Lebensweise und deren Umgang damit prägte sein Leben nachhaltig. Die Mongolei befindet sich in Zentralasien und liegt wie in einem Sandwich genau zwischen den beiden großen Ländern Russland und China. Es ist ein Binnenstaat mit Steppen-, Hochgebirgs-, und Wüstenanteilen, wobei die Mehrzahl der Bevölkerung noch mit der alten Tradition als umherziehende Nomaden ihr Leben bestreitet. Die Tendenz, dieses Leben weiterzuführen ist bei der jungen Bevölkerung überwiegend nicht mehr gegeben. Das Land ist reich an Rohstoffen und seltenen Erden, deshalb wird es in Zukunft mehr und mehr in das Interesse der Weltbevölkerung treten.
Die Mongolei ist mit 1,566 Mio. Km² 4,5 mal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland und hat mit weniger als 2 Einwohnern pro Km² eine der geringsten Bevölkerungsdichten der Welt. Von den rund 2,7 Millionen Einwohnern leben ca. 1,2 Million Mongolen in der Hauptstadt Ulaanbaatar (Genaue Zahlenangaben schwanken). Dabei ist der Altersdurchschnitt in Ulaanbaatar recht niedrig. Viele junge Mongolen wollen das beschwerliche Leben als Nomaden nicht mehr leben, und suchen ihr Heil in der Hauptstadt des Landes, was teilweise im persönlichen Chaos endet. Denn der Verkauf der Tierherden und der Entschluß in Ulaanbaatar ohne Einkommen zu leben, entreißt den ehemaligen Nomaden jegliche Existenzgrundlage. Eine Arbeitsstelle zu besitzen, von der man unbeschwert leben kann, ist in Ulaanbaatar immer noch ein großes Privileg.
Frank Riedinger ist interessiert an den sozialen Strukturen in dieser postkommunistischen Metropole der Mongolei, und widmet sich seit 2009 den Straßenkindern in Ulaanbaatar. Zusammen mit der Unternehmerin Daniela Hermann ging eine Hilfslieferung mit warmen Kleidern im Herbst 2010 von Deutschland in die kälteste Hauptstadt der Welt. Sie soll die Straßenkinder vor dem Erfrieren im harten mongolischen Winter retten, bei dem nicht selten Temperaturen unter -40°C anzutreffen sind. Dabei war er schon unzählige Male in den Wärmeverteilschächten unterhalb der Stadt unterwegs, in denen ganze Familien mit deren Kindern auf unmenschlichste Weise dahin vegetieren müßen.